Abbeizen |
Entfernung einer alten Lackierung durch
Quellung mittels Chemikalien. |
Abblättern, Abplatzen |
Ablösen des gesamten Lackfilms oder einzelner Schichten vom Untergrund infolge mangelhafter Haftfähigkeit, evtl. durch unsachgemäße Arbeitsweise (s. Haftungsmängel). |
Abdecken |
Schutz der nicht zu lackierenden Teile, z.B. Fenster und Zierleisten Abdeckfolien zumeist mit Hilfe von Papier und Klebeband oder durch die Verwendung eines durchsichtigen (gelb lasierenden) Abdecklackes. Dieser lässt sich nach Trocknung leicht als Film wieder abziehen. |
Abdeckfestigkeit |
Trocknungszustand, der ein Abkleben mit gebräuchlichen Klebebändern ermöglicht, ohne dass Abdrücke oder Kleberrückstände zu sehen sind. |
Abfärben, Auskreiden |
Durch oberflächige Bindemittel-Zerstörung des Lackfilmes (Verwitterung, chemische Einflüsse) freigelegte und aus dem Gefüge gelöste Pigmentteilchen. Gute Pflege der Autolackierung durch maßvolles Polieren mit einem Lackpolish hilft solche Lackschäden vermeiden. |
Ablaufneigung |
Wenn Lacke bei zu hohem Materialauftrag an senkrechten Flächen ablaufen, bilden sich sogenannte Läufer oder Gardinen. Bei zu geringer Laufneigung ist häufig der Verlauf schlecht, die Oberfläche wird nicht glatt. Mit Additiven und spezieller Spritztechnik lässt sich ein Kompromiss zwischen Ablaufsicherheit und gutem Verlauf erzielen. Bei zu hoher Ablaufneigung bilden sich obengenannte Läufer. |
Ablüftzeit |
Zwischen den einzelnen
Spritzgängen müssen die in den technischen Merkblättern angegebenen
Zwischenablüftzeiten eingehalten werden. Dadurch lassen sich Läufer und
Auskocher vermeiden. |
Absetzen |
Unterschiedliche spezifische
Gewichte bewirken das Absinken von Pigmentteilchen im Bindemittel.
Sorgfältiges Aufrühren vermeidet daraus resultierende Farbtondifferenzen
(s. Aufrühren und Bodensatz). |
Abziehlack |
Meist lasierender Schutzlack, der
sich nach Zweckerfüllung wieder leicht entfernen lässt (s. Abdecken).
Abdecklack eignet sich auch hervorragend als Chromschutz- oder
Transportschutzlack. |
Acrylharzlacke |
Auf der Basis von Acrylsäureestern
und Methacrylsäureestern hergestellte Lacke von hervorragender Klarheit,
Lichtbeständigkeit und Glanzhaltung, die sie besonders für brillante
Metalleffektfarben und leuchtende Farbtöne interessant machen. |
Adhäsion |
Von adhaerere (lat.) = aneinander
haften. Die Haftung verschiedenartiger Produkte aufeinander, z.B.
verschiedener Lackschichten in einem System. Adhäsion wird oft mit Kohäsion
verwechselt (s. Kohäsion). |
Airless-Spritzen (Spritzverfahren ohne Zerstäuberluft) |
Das zu verspritzende Lackmaterial
wird mit hohem Druck (ca. 150 – 200 bar) durch sehr feine Düsen
gepresst, dadurch wird eine sehr feine Zerstäubung erreicht. Durch das Fehlen von
Zerstäuberluft wird eine spritznebelarme Lackierung ermöglicht. Bei entsprechender Düsenwahl
können sehr hohe Flächenleistungen erzielt werden. Durch starke Reduzierung des
Spritznebels ist die praktische Ergiebigkeit deutlich größer als bei
Luftzerstäubung. |
Alkydharze |
Mit Fettsäuren modifizierte
Polyesterharze (aus Phthalsäure und Glyzerin bestehend) die heute noch meistbenutzten Kunstharze
für luft- und ofentrocknende Autolacke, oft in
Kombination mit anderen Kunstharzen oder auch mit Nitrozellulose
eingesetzt. |
Alterung |
Auch Lackfilme haben eine
begrenzte Beständigkeitsdauer. Hitze, Kälte,Feuchtigkeit, UV-Strahlen und
chemische Einwirkungen führen zu einer Alterung. Durch Bindemittelabbau
an der Lackoberfläche werden Pigmentteilchen freigelegt, was sich
durch Abfärben und Glanzverlust bemerkbar macht. Durch regelmäßige
Lackpflege können diese optischen Mängel beseitigt werden. |
Analyse |
Chemische Zerlegung eines Stoffes
zur Ermittlung seiner Bestandteile. Man unterscheidet zwischen der
qualitativen (Art) und der quantitativen (Menge) Analyse. |
Anilinfarben |
Gruppe der Teerfarbstoffe, die
sich vom Anilin ableitet. |
Anlaufen |
Durch Verdunstungskälte und
Taubildung bei hoher Luftfeuchtigkeit hervorgerufener weißer Beschlag,
insbesondere bei Nitro-Lacken. Zu vermeiden durch hochwertige
Nitro-Verdünnungen bzw. Mittel, die die Trocknung verzögern. |
Antrocknung |
Die erste Phase im
Trocknungsverlauf eines Lackfilms ist ein wichtiges Kriterium für die Geschwindigkeit
der Antrocknung. Sie kann gesteuert werden durch die Zusammensetzung
der Lacklösemittel, der Spritzverdünnung, durch die Ablüftzeit und
die Umgebungstemperatur. |
Apfelsinenschaleneffekt |
Verlaufsstörungen, so genannte
Spritznarben, zumeist hervorgerufen durch Verwendung ungeeigneter
Verdünnungen, zu hohe Spritzviskosität oder zu hohe oder zu niedrige
Spritzraumtemperatur. |
Aufrühren |
Dem gründlichen Aufrühren der
Lacke und Grundierungen wird oft zu wenig Bedeutung beigemessen. Die
sich während der Lagerung infolge unterschiedlicher spezifischer
Gewichte in der Dose in verschiedenen Schichten absetzenden Bestandteile
des Lackmaterials müssen wieder homogen verteilt werden. Ein
elektrischer Rührer oder Rüttler erleichtert die Arbeit. |
Aufschwimmen oder Ausschwimmen |
Lacke mit Pigmenten von sehr
unterschiedlichen spezifischen Gewichten und unterschiedlicher
Teilchengröße (z.B. blaue Pastellfarben) neigen zum Aufschwimmen. Aufschwimmen kann zu
deutlichen Farbveränderungen während der Trocknungsphase
führen. |
Ausbleichen |
Farbtonveränderungen durch Licht-
und Witterungsverhältnisse. Manche als Vollton hervorragend
lichtechte (besonders rote) Farben sind in starker Weißabmischung nicht mehr
lichtecht. Deshalb müssen die Hinweise zu den Mischfarben-Tabellen genau
beachtet werden. |
Aushärtung |
Mit dem Abschluss der Trocknung
erreicht ein Lackfilm seine Endhärte. Bei Zweikomponenten-Produkten ist
die chemische Vernetzung sehr stark temperaturabhängig. Unter +
10 °C kann die Aushärtung unvollständig sein. |
Auskocher |
Bei zu hohem Materialauftrag und
Nichteinhaltung vorgeschriebener Ablüftzeiten können im Verlauf der
Trocknung winzige Bläschen entstehen, die man als Auskocher bezeichnet
und die im Lackfilm wie Nadelstiche aussehen. |
Beispritzen |
Verfahren zur Farbtonangleichung
bei Teillackierungen. Durch auslaufende Lackschichten wird ein fließender
Farbtonübergang erreicht. |
Bindemittel |
Der nicht flüchtige, lösliche
Anteil einer Lackfarbe, der die Pigmentteilchen umhüllt und miteinander
verbindet. Durch physikalische oder chemische Trocknung entsteht ein
zusammenhängender Lackfilm. Das unpigmentierte, gelöste
Bindemittel wird als Klarlack bezeichnet. |
Bläschenbildung |
Luft- oder wassergefüllte
bläschenförmige Erhebungen im Lackfilm, in fortgeschrittenem Zustand
kreisrundes Abplatzen der Lackierung vom Untergrund durch
Feuchtigkeitseinwirkung oder mangelhaft getrocknete Grundierungen. Die Feuchtigkeit
kann während des Lackierungsprozesses (Tau, Spritzluft,
Schleifwasser) in den Lackaufbau geraten oder durch hygroskopische Medien, Poren und
Fehlstellen nachträglich unter den Lackfilm transportiert worden sein
(s. Hygroskopisch, lonenaustauscher, Salz). |
Bodensatz |
Bodensatz ist die Entmischung
eines Lackmaterials, die sich dadurch kennzeichnet, dass sich
Pigmentanteile am Boden konzentrieren (siehe Absetzen, Aufrühren). |
Bluten, blutende Pigmente |
Wanderung löslicher Pigmentanteile
von Altlackierungen an die Oberfläche von überlackierten Lackfilmen.
Dies zeigt sich in Farbtonveränderungen. Heute werden fast keine blutenden
Pigmente mehr für die Autolack-Herstellung verwendet. Die
Altlackierung muss ggf. restlos entfernt werden, falls nicht in weniger
hartnäckigen Fällen ein Isolieren zum Erfolg führt. |
Chlorkautschuk |
Lackbindemittel, das durch
Anlagerung von Chlor an gelösten Kautschuk hergestellt wird und zur Fertigung
von Lackmaterial dient, die sich durch eine außerordentliche
Beständigkeit gegen Säuren und Alkalien auszeichnen. |
DD-Lacke |
Zweikomponetenlacke auf
Polyurethanbasis (s. Polyurethanlacke). Abgeleitet von den für die
Farbenfabriken Bayer geschützten Namen der Rohstoffe Desmodur und Desmophen
werden diese Lacke auch oftmals als "DD-Lacke" bezeichnet. |
Deckfähigkeit |
Deckfähigkeit ist die farbliche
Abdeckung eines Untergrundes. Schlechte Deckfähigkeit kann auf
mangelhaftes Aufrühren oder zu starkes Verdünnen zurückzuführen sein. Weiß
und Pastellfarben haben in der Regel eine gute Deckfähigkeit. Es gibt
aber auch viele Farbtöne, die sich nur mit einem hohen Anteil von
lasierenden Pigmenten herstellen lassen. Schwache Deckfähigkeit darf nicht
zu dickem Lackauftrag führen (s. Kräuseln), sondern muss durch einen
geeigneten Vorlack ausgeglichen werden. |
Dickschichtfüller |
Füller, die den Auftrag sehr hoher
Schichtdicken ermöglichen. Solche Produkte sind wegen der Erzielung
eines hohen Flächenausgleichs besonders wirtschaftlich. |
Durchhärtung |
Das der Abdunstung und
oberflächigen Antrocknung folgende Stadium der völligen Erhärtung des
Lackfilms. Ein zu schnelles oberflächiges Antrocknen oxidativ trocknender
Lacke verhindert die Aufnahme von Sauerstoff und das Verdunsten der
restlichen, im Film vorhandenen Lösungsmittel und verzögert dadurch die
Durchhärtung. |
Durchschlagen |
(s. Bluten) Auch nicht entfernte
Teerflecken können durchschlagen. Mit Teerentferner lassen sich die
Teerspritzer leicht beseitigen. |
Einbrennen |
Aushärtung von Lacken, deren
Bindemittel nur oberhalb einer Mindesttemperatur chemisch reagieren. Ein
lufttrocknender Lack wird nicht durch wärmebeschleunigtes Trocknen zu
einem Einbrennlack. |
Eindicken |
Verdickung eines Lackes. Ursache:
Nachquellen der Pigmente, chemische Reaktion oder Verdunsten der
Lösungsmittel. Kann in der Regel durch Verdünnungszusatz aufgehoben
werden. Ist die Lackfarbe dagegen bereits in Gelzustand übergegangen, ist
von einer Verarbeitung Abstand zu nehmen (s. Gelieren). |
Elastizität |
Fähigkeit eines Körpers, nach
Einwirkung einer ihn deformierenden Kraft die ursprüngliche Form wieder
anzunehmen, insbesondere bei elastischen Werkstoffen im
Fahrzeugbereich (weiche Kunststoffteile, Gummi). Hochwertige Lackmaterialien halten
Dehnungsbeanspruchungen durch Vibration und
Temperaturschwankungen aus, auch bei Metall- oder Holzlackierung. |
Elektrophorese |
Die Wanderung von Molekülen oder
Kolloidalteilchen in einer Flüssigkeit durch ein angelegtes elektrisches
Feld. Die elektrophoretische
Beschichtung ist eine Lackierung im Tauchverfahren. Das Tauchbecken ist mit einem
wasserverdünnbaren Lack gefüllt. Der Festkörper des Lackes liegt
allgemein zwischen 6 % und 15 %, ist also relativ niedrig. An das zu
lackierende Werkstück und an die Wandung des Tauchbeckens wird so Spannung
angelegt, dass das Werkstück Anode – und das Tauchbecken Kathode
ist. In dem entstehenden elektrischen
Feld wandern die Lackteilchen zum Werkstück und lagern sich durch
einen chemischen Prozess dort als wasserunlöslicher Film ab. Nach
den Gesetzen der Elektrizität erfolgt die Beschichtung zunächst an den
Spitzen und Kanten (diese machen bei der konventionellen Lackierung die
meisten Schwierigkeiten). Durch die isolierende Wirkung des
abgeschiedenen Lackfilms werden anschließend die Flächen und schließlich auch
die Hohlräume des Werkstückes beschichtet. |
Elektrostatisches Lackieren |
Fein zerstäubter Lack ist in der
Lage, den Feldlinien eines elektrischen Feldes zu folgen. Das Verfahren beruht darauf, dass
mit Hilfe der Elektrizität ein Kraftfeld geschaffen wird, welches den in
feinste Partikel zerteilten, geladenen Lack aufgrund eines physikalischen
Gesetzes veranlasst, sich auf der Oberfläche eines sich im Kraftfeld
befindlichen Gegenstandes niederzuschlagen. Da die Lackteilchen
den Feldlinien folgen, wird ein Umgriff des Lackes bewirkt, wodurch der zu
lackierende Gegenstand, z.B. ein Rohr, ohne Drehung eine allseitige
Beschichtung erhält. In die Praxis umgesetzt kann dadurch sehr
verlustfrei und rationell lackiert werden. |
Entfetten |
Entfernung von fetthaltigen
Bestandteilen von Oberflächen (s. Vorbehandlung). Fett beeinträchtigt die
Haftung des Lackaufbaus. Die Vorbehandlung der Flächen muss eine
gründliche Entfettung einschließen. Im Handwerksbetrieb am besten durch
Entfettungsmittel, Silikonentferner. Die Industrie verfügt über
Spezial-Entfettungsanlagen. |
Entfettungstechnik |
Das Entfettungsmittel mit einer
Sprühflasche auf die zu behandelnde Oberfläche aufsprühen oder mit
einem sauberen Tuch auftragen. Die Oberfläche gleich danach mit
sauberen, trockenen Tüchern trocken reiben. Immer zwei Tücher
verwenden, da mit dem Tuch Schmutz und Fett nicht vollständig entfernt
werden können. Die verwendeten Tücher sind regelmäßig durch saubere
Tücher zu ersetzen. Wegen Feuergefahr sollen nasse Tücher nie in den
Mülleimer geworfen werden. |
Entmischung |
(s. Bodensatz) Durch zu starkes
Verdünnen, Zusetzen großer Verdünnungsmengen auf einmal oder
ungeeigneter Verdünnungsmittel kann eine Bindemittelfällung und
Bindemitteltrennung vom Pigment auftreten, durch die das Lackmaterial
unbrauchbar wird. |
Epoxidharze |
Dieser Bindemittel-Typ lässt sich
lacktechnisch für Einbrennlacke, luft- und ofentrocknende Systeme, aber
ganz besonders vorteilhaft für Reaktionsprodukte, z.B. Grundierungen,
Füller, einsetzen. Sie zeichnen sich durch eine außerordentlich gute
Haftung, Elastizität, Abriebfestigkeit und Beständigkeit gegen Wasser, Öl,
Alkalien und Lösungsmittel aus. |
Ergiebigkeit |
Angabe des Materialverbrauchs für
1 m2 zu beschichtende Fläche in
kg bzw. Liter oder beschichtbare
Fläche mit 1 kg. Die Ergiebigkeit ist abhängig von aufzutragender
Schichtdicke, Festkörpergehalt und Festkörpervolumen. |
Farbe |
Der Begriff Farbe, vielfach
fälschlich für das Pigment oder die streich- |
|
oder spritzfähige Lackfarbe
benutzt, bezeichnet an sich das farbige Erscheinungsbild, also Rot, Gelb,
Grün usw. Weißes Licht setzt sich aus verschiedenen Wellenlängen
zusammen und wird mit Hilfe eines Prismas, infolge der verschieden starken
Brechungen in ein Farbband – das so genannte Spektrum – zerlegt. Der
vom Menschen optisch wahrnehmbare Wellenbereich beginnt mit den
langwelligen roten Strahlen und geht über in Orange, Gelb, Grün, Indigo bis
zu den kurzwelligen violetten Strahlen. |
Farbtonabweichungen |
Jede farbige Lackierung ändert
sich durch den natürlichen Abbau je nach Alter, Pflege, Beanspruchung, Art
und Qualität von Bindemittel und Pigmentierung mehr oder weniger.
Selbst das beste Musterarchiv kann diese Differenzen nicht erfassen.
Auch die "originalgetreuen" Autoreparaturlacke können deshalb
gelegentlich ein Nachtönen erforderlich machen (s. Nuancieren).
Erleichtertes Nuancieren ist bei Verwendung der Mischmaschine möglich. |
Farbtonveränderungen |
Das Alterungsverhalten verschiedener Lacktypen verläuft nicht
unbedingt parallel, so dass sich mit der
Zeit geringfügige Unterschiede zeigen können. Bei Ofentrocknung ist auf
Höhe und Dauer der Einbrennzeit genau zu achten. Zu hohe Temperaturen
können zu Überhitzungen und damit zu Farbtonveränderungen führen. |
Festkörpergehalt |
Festkörpergehalt (s. Füllkraft)
ist der Anteil eines Lackes, der nach Verdunstung aller flüchtigen
Bestandteile zurückbleibt. Er setzt sich allgemein zusammen aus dem
filmbildenden Bindemittel, den Pigmenten und den Füllstoffen. Je höher der
Festkörperanteil bei Spritzviskosität ist, umso höher ist die Füllkraft. |
Filmdicke |
Gemessen wird die
Trockenfilmstärke, also die Dicke der nach Entweichen der Lösungsmittel entstehenden,
auf dem Untergrund fest haftenden Schicht. Die in den Richtlinien
der Hersteller genannten Trockenfilmdicken bzw. die zur Erzielung bestimmter
Schichtdicken notwendigen Kreuz-(Spritz)gänge sollten nicht
erheblich unter- oder überschritten werden (s. Kräuseln und
Bläschenbildung). |
Flammpunkt |
Untere Temperaturgrenze, bei der
eine Flüssigkeit gerade noch Dämpfe entwickelt, die in Gegenwart von
Luft gerade durch eine offene Flamme entzündet werden können. Basierend auf den Flammpunkt
werden die Produkte nach folgenden Kriterien eingestuft:
Flammpunkt < 20 °C = hoch entzündlich
Flammpunkt 0 – 21 °C = leicht entzündlich
Flammpunkt > 21 °C = entzündlich |
Fleckenbildung |
Nicht gesättigte oder isolierte
Spachtelstellen können sich wegen größerer Saugfähigkeit gegenüber der
übrigen Fläche als matte Flecken markieren. Nachgefallene Spachtelstellen oder
durchscheinender Untergrund können farbliche Unterschiede ergeben.
Alkalische Spritzer (z.B. auf Baustellen) verätzen die Oberfläche. Ruß, in
Verbindung mit Feuchtigkeit, bildet schwefelige Säure und kann zu
dunklen Flecken auf Metalleffekt-Lackierungen führen (s. Wasserflecken).
Auch ein Überdosieren der Härtezugabe bei Polyesterspachtel führt beim
Überlackieren mit bestimmten Farbtönen zu einer Fleckenbildung (s.
Isolieren). |
Flockulieren |
Störungen zwischen Bindemittel und
Pigmenten, die zumeist auf ungeeignete Zusätze und Mischungen
zurückzuführen sind. Der Lack wird unbrauchbar. |
Forciertes Trocknen |
Auch beschleunigtes Trocknen
genannt (s. Einbrennen). Lufttrocknende Lacke können durch
Temperaturerhöhung so beeinflusst werden, dass ihre Trocknungszeiten erheblich
verkürzt werden. Dies geschieht zum einen durch die beschleunigte
Lösungsmittelverdunstung aus dem Lackfilm und zum anderen durch die
höhere Reaktionsgeschwindigkeit bei erhöhter Temperatur. Forciertes
Trocknen ist nur auf lufttrocknende Lacke bezogen. |
Füllkraft, Füllvermögen |
Die Eigenschaft der
Lackmaterialien, kleine Unebenheiten des Untergrundes mit einer gleichmäßigen
Schicht abzudecken ohne nachzufallen. Das ist einerseits vom
Festkörpergehalt, andererseits von der Art des Lacktyps überhaupt abhängig.
Nitrolacke mit einem hohen Anteil flüchtiger Lösungsmittel füllen
schlecht, ölmodifizierte Alkydharzlacke füllen gut und lösungsmittelfreie, durch
chemische Reaktion trocknende Kunststoffprodukte hervorragend. |
Füllstoffe |
Ihr Zweck ist, keineswegs nur als
verbilligendes Verschnittmittel zu dienen. Von der sorgfältigen Auswahl
hängen nicht nur ein günstiges spezifisches Gewicht, sondern in hohem Maße die
qualitätsbestimmenden und verarbeitungserleichternden
Eigenschaften – wie Stabilität, Schleifbarkeit, Haftung, Korrosionsschutz usw.
ab. |
Garantie |
Lackhersteller, als Lieferant für
die Industrie sowie Autoreparatur-Werkstätten geben die Gewähr für
zuverlässige, sorgfältig geprüfte Produkte der Spitzenklasse. Die Lackfabrik
kann jedoch nur für die Beschaffenheit der Materialien garantieren, nicht
aber für das Ergebnis der Lackierarbeiten. Diese sind, wie die
Ausführungen in diesem Ratgeber zeigen, von vielen Faktoren abhängig, auf die
der Lackhersteller keinen Einfluss hat. Bei Beachtung der gegebenen
Empfehlungen und aufgezeigten Regeln der Lackiertechnik sind sichere
Lackierergebnisse gewährleistet. |
Gardinenbildung |
(s. Läuferbildung) |
GFK |
Abkürzung für glasfaserverstärkten
Kunststoff. Fahrzeugteile auf Basis UP-GFK sind in den letzten Jahren
im Fahrzeugbau häufiger zu finden. Europäische Hersteller (Porsche,
Renault, Chrysler-France usw.) verwenden GFK zur Herstellung von
Stoßfängern. Das Lackieren solcher Teile bereitet in der Praxis allgemein
keine Schwierigkeiten und kann unter Beachtung bestimmter Punkte
(Entfernen des Trennmittels) von konventionellen Produkten durchgeführt
werden. |
Gelieren |
Durch Polymerisation oder auch
andere chemische Vorgänge fehlerhafte oder vorzeitige Eindickung des
Bindemittels, die den Lack unbrauchbar macht (s. Eindicken und
Lagerung). |
Glanzverlust |
So genanntes "Wegschlagen" des
Glanzes oder auch späteres Mattwerden können das Ergebnis vieler
Fehlerquellen oder Einwirkungen sein. Ein verwitterter, stark saugender
oder nicht durchgehärteter Untergrund kann zum Wegsacken des Lackes
führen. Ungeeignete oder zuviel Verdünnung führt zur Glanzminderung,
evtl. Weichmacher-Wanderung vom Untergrund, ebenso wie
Feuchtigkeit oder kalter Luftzug oder mangelhafte Absaugung der
Lösungsmitteldämpfe, die sich bei geschlossenen Räumen glanzmindernd und
trocknungsverzögernd auf die Lackierung niederschlagen. Ungenügende
Durchtrockung, z.B. bei unzureichendenEinbrenn-Temperaturen und -Zeiten
führt zu vorzeitigem Mattwerden. Auch chemische Einflüsse durch die
Atmosphäre oder mangelhafte wie auch übertriebene Lackpflege oder
ungeeignete Pflegemittel können zur Zerstörung des Lackfilms und
Mattwerden führen. |
Haftungsmängel |
Die Haftfestigkeit eines
Lackaufbaues ist entscheidend für die Haltbarkeit der Lackierung. Sie ist abhängig
von gründlicher Vorbehandlung (s. Entfetten) und den Arten des
Untergrundes, für die es spezielle Grundierungen gibt. |
Härte |
Widerstandsfähigkeit der
Lackierung gegen mechanische Beanspruchung – in der Lackfabrik mit
verschiedenen Apparaten gemessen – wird vom Lackierer nach Nagel- oder
Bleistifthärte beurteilt. |
Härtelackzusätze |
Lufttrocknende Kunstharzlacke
lassen sich in der Durchtrocknung umwandeln. Durch Zusätze lassen sich
An- und Durchtrocknung so verbessern, dass sofort nach Trocknung und
Abkühlung das Schleifen, Überspritzen oder Auspolieren von Fehlstellen
möglich ist. |
Härtepaste |
(s. Katalysator) |
Hammerschlaglack |
Aluminiumhaltiger Effektlack,
luft- oder ofentrocknend oder auch säurehärtend, zur Erzielung einer
hammerschlagähnlichen Oberfläche. Die durch Zusätze von Silikonölen
hervorgerufenen kleinen Unebenheiten des Untergrundes verdeckende
Kraterausbildung ermöglicht größere oder feinere Strukturen. Auch farblich
sind mannigfaltige Effekte möglich. Der Auftrag muss im Spritzverfahren
erfolgen. |
Hautbildung |
Oxidativ trocknende
Lackmaterialien können trotz Hautverhütungsmitteln bei Sauerstoffzutritt eine Haut
bilden. Dosen sorgfältig öffnen und auch wieder sorgfältig und dicht
verschließen. |
Heißspritzen |
Verfahren, die Viskosität eines
Spritzlackes durch Erwärmen herabzusetzen. Unter Einsparung von
Verdünnung werden größere Filmdicken je Spritzgang erzielt und
Deckfähigkeit, Verlauf und Filmdichte verbessert. Besonders für Grundierungen und
Einbrennlacke zu empfehlen. Das Lackmaterial wird bei 20 °C auf 50
– 60 Sek. DIN Becher 4 mm verdünnt, auf ca. 60 °C erwärmt und
mit 1/2 bis 1 Kreuzgang gespritzt. Zweikomponenten-Acryllacke bieten
im Heißspritzverfahren keine besonderen Vorteile. |
Heterogen-Homogen |
Heterogen = ungleichmäßig, dagegen
homogen = gleichmäßig, z.B. die gleichmäßige Verteilung im
Bindemittel (s. Aufrühren). |
High Solids |
Decklacke mit sehr hohem
Festkörperanteil (70 %). Durch Reduzierung des Lösungsmittelanteils auf ein
Minimum ist dieser Lacktyp sehr ergiebig und umweltfreundlicher als
konventionelle Lacke. |
Hochziehen |
Aufquellen von Lackfilmen durch zu
scharfe Lösungsmittel im Lack, wie es beim Überspritzen von nicht
ausgehärteten, lufttrocknenden Kunstharzlacken mit Nitro-Materialien
auftreten kann. Trockenes Vorspritzen vermindert die Gefahr des
Hochziehens (s. Trockenes Spritzen). |
Holzfeuchtigkeit |
Frisches, mangelhaft abgelagertes
oder künstlich getrocknetes Holz gehört zu den schwierigsten
Anstrichsträgern. Der Feuchtigkeitsgehalt und damit das Volumen des Holzes
ändern sich ständig entsprechend der das Holz umgebenden
Luftfeuchtigkeit. Man sagt, das Holz "arbeitet". An die Elastizität des
Lackmaterials werden damit hohe Anforderungengestellt. Ein zu hoher
Feuchtigkeitsgehalt (13 – 15 %) kann zu Rissbildung und zum Abplatzen der
Lackierung führen. |
Hydro-Lacke |
(s. Wasserverdünnbare Lacke) |
Hygroskopisch |
Stoffe, die Wasser anziehen und
binden, nennt man hygroskopisch. Sie sind lackfeindlich, zur
Herstellung von Lacken unbrauchbar und zur Aufbringung von Lackierungen
ungünstig. Für den Lackierer eine große Gefahr als mögliche Ursache von
Bläschenbildung (s. Salz). |
Ionenaustauscher |
Stoffe, die bestimmte Ionen binden
können (s. Wasserhärtegrade). Leitungswasser enthält stets eine
mehr oder weniger hohe Konzentration von Mineralsalzen. Durch
Verwendung von Ionenaustauschern können diese Mineralsalze aus dem Wasser
entfernt werden. Das Wasser wird durch zwei Behälter geführt, die
mit zwei verschiedenen Kunstharzgranulaten gefüllt sind, deren
Oberflächen negativ bzw. positiv aufgeladen sind. Die negative Ladung bindet
die positiven Ionen (= Kationen) des Wassers, die positive Ladung des
anderen Kunstharzes die negativen Ionen (= Anionen), so dass völlig
entsalztes Wasser das Gerät verlässt. Entsprechend der Durchlaufmenge
und dem Härtegrad des durchlaufenden Wassers muss die
Kunstharzfüllung in bestimmten Zeitabständen regeneriert werden. |
Isolieren |
Lacktechnisch: Abdecken eines
blutenden oder durchschlagenden Untergrundes mit einer Sperrschicht.
Bei blutenden Pigmenten abisolieren mit einem Sperrgrund. Beim
Durchschlagen aufgrund zu hoher Härterzugabe (Peroxid) im Polyesterspachtel ist
ein Abdecken mit Epoxidfüller notwendig. |
Isocyanat |
Rohstoffbasis der Härterzusätze
für Zweikomponentenlacke und die Umwandlung von Alkydharzlacken in
Zweikomponentenlacken. |
Kapillarität |
Fähigkeit poröser Körper mit sehr
engen Poren (Haarröhrchen) Flüssigkeit hochzusaugen, und zwar auch
entgegen dem Gesetz der Schwerkraft. |
Katalysator |
Stoff, der eine chemische Reaktion
einleitet oder erheblich beschleunigt. So erfolgt z.B. die Aushärtung von
Grundmaterialien auf Polyesterharz-Basis durch Peroxide als
Katalysatoren. |
Kleben |
Zumeist die Folge nicht
durchgetrockneter Grundmaterialien oder zu dicken Lackauftrags (s.
Durchhärtung). Auch zu hohe Zusätze von Trocknungsbeschleunigern können Kleben
verursachen. |
Kochblasen |
Entstehen beim Einbrennen oder
forcierten Trocknen. Die Ursachen sind meist zu kurze Ablüftzeiten,
falsche Verdünnung oder zu hohe Schichtdicken. Zur Vermeidung von
Kochblasen sollten Sie sich an die Angaben in den Technischen Merkblättern
der Lacklieferanten halten. |
Kohäsion |
Die Zusammenhangskraft
gleichartiger Stoffe, z.B. innerhalb eines Lackfilmes. |
Kombinationslacke |
Nitrozellulose-Alkydharz-Kombinationen
zeichnen sich gegenüber reinen Nitrolacken durch höhere
Füllkraft, guten Glanz, hohe Wetterbeständigkeit aus. Wenn sie auch stark an
Bedeutung verloren haben, kommen Kombilacke wegen ihrer raschen
Antrocknung noch immer zum Einsatz. Ein Polieren ist wegen des hohen
Ausgangsglanzes nicht erforderlich, aber möglich. |
Kondensation |
Verflüssigung von Dämpfen durch
Abkühlung. Der Chemiker versteht unter
Kondensation die chemische Verbindung zweier Reaktionspartner unter
Abspaltung eines Reaktionsproduktes. Lacktechnisch versteht man unter
Kondensation eine Art der chemischen Reaktion bei der Trocknung und
Herstellung bestimmter Kunstharze. |
Konsistenz |
Bekannt als Sammelbegriff für die
verschiedenen Erscheinungsformen flüssiger Stoffe, z.B. pastös,
fließend oder thixotrop (s. Viskosität). |
Kontrollgrund |
Als Hilfsmittel zur Erleichterung
des Schleifens angebrachtes Übernebeln der zu schleifenden Flächen mit
einem Kontrastmittel, z.B. andersfarbigem Füller. |
Korrosion |
Zerstörung von Metallen durch
Verwitterung oder andere Einflüsse, deren Verhinderung eines der
wesentlichsten Ziele der Lackierung ist. Besonders für den Schutz von Stahl gegen
Rost (s. Rostschäden) wurden Grundierungen von hervorragender Qualität
entwickelt. |
Kraterbildung |
Meistens durch ungeeignete
Verdünnungsmittel oder durch Luft- oder Wassereinschlüsse verursacht. Eine
andere Form der Kraterbildung entsteht durch
Silikon-Verunreinigungen. |
Kräuseln |
Abgesehen von dem erwünschten
Kräuseleffekt von Speziallacken, wie sie als Kräusel-, Schrumpf- oder
Runzellacke zur Erzielung bestimmter Oberflächeneffekte, z.B. bei optischen
Geräten, Büromaschinen oder teilweise auch Armaturenbrettern gebraucht
werden, eine höchst unangenehme Folgeerscheinung zu dicken
Lackauftrags in Verbindung mit fehlerhaftem Trocknungsablauf. Tritt besonders
im Sommer bei zu raschem Oberflächenabschluss auf. |
Kunststoffe (Kurzzeichen) entsprechend DIN 7728 |
ABS | Acrylnitril-Butadien Styrol-Polymer |
EP | Epoxid-Harz |
MF | Melaminformaldehyd-Harz |
PA | Polyamid |
| PA 6, PA 66, PA 610, PA 11, PA 12, PA 66/610, PA 6/12 |
PE | Polyäthylen |
PMMA | Polymethylmethacrylat |
PP | Polypropylen |
PS | Polystyrol |
PUR | Polyurethan |
PVC | Polyvinylchlorid |
PVCC | Chloriertes Polyvinylchlorid |
SAN | Styrol-Acrylnitril-Polymer |
SB | Styrol-Butadien |
UP | Ungesättigte Polyester |
VPE | Vernetztes Polyäthylen |
GFK | Glasfaserverstärkter Kunststoff |
EPDM | Äthylen-Propylen-Dien-Kautschuk |
SMC | Glasfaserverstärkter Polyester hart |
BMC | Glasfaserverstärkter Polyester hart |
UP-GFK | Glasfaserverstärkter Polyester hart |
PS | Polystyrol hart |
PP/EPDM | Modifiziertes Polypropylen flexibel |
PP/EPM | Modifiziertes Polypropylen flexibel |
ABS | Acrylnitril-Butadien-Styrol flexibel |
PPO | Polyphenylenoxid flexibel |
PA | Polyamid flexibel |
HP-Alloy | Honda Polymer Alloy flexibel |
PBTP, pocan | Polybutylene-Terephthalate flexibel |
PC | Polycarbonat flexibel |
PUR | Polyurethan flexibel |
PUR | weich Polyurethan Weichschaum |
PMMA | Polymethylmethacrylat |
|
|
Je nach Beschaffenheit und
Modifikation ist Polystyrol (PS) sowie reines Polyethylen (PE) und reines
Polypropylen (PP) unter handwerklichen Bedingungen nicht lackierbar. |
Läuferbildung |
Läufer, auch Gardinen, Nasen o.ä.
genannt, können auch beim geübtesten Spritzlackierer vorkommen. Sie
können auf zu dicken Auftrag mit zu dünnem oder zähflüssigem Lack
zurückzuführen sein. Auch zu große Temperaturunterschiede zwischen
Lack, Objekt und Spritzraum führen zu Läufern. Ebenso ungeeignete
Verdünnung oder zu naher Abstand von Spritzpistole zum Objekt.
Vertikale Pistolenführung vermindert die Läufergefahr. |
Lagerung |
Abgesehen vom Tagesbedarf sollten
alle Lackmaterialien in einem besonderen, trockenen, mäßig
temperierten Raum gut geschlossen und übersichtlich gelagert werden, wobei
die gewerbepolizeilichen Vorschriften zu beachten sind. Polyester-Füller
und -Spachtel einschließlich Härter sind nicht zu kühl zu lagern (+ 15 °C
bis + 25 °C). |
Lasieren |
(s. Deckfähigkeit) |
Leichtmetall |
Erfordert besonders gründliche
Entfettung mit Entfettungsmitteln. Für |
|
deckende Lackierungen gilt der
übliche Aufbau, wobei die Benutzung |
|
eines metallreaktiven Haftgrundes
unbedingt erforderlich ist. |
Lichtechtheit |
Die Beständigkeit weißer und
bunter Pigmente gegen Licht, d.h. UV-Strah- |
|
len, unter deren Einwirkung sie
entweder verbleichen (s. Ausbleichen) oder |
|
nachdunkeln können. Hinzu tritt
bei Lackfarben die mehr oder weniger |
|
starke Vergilbungstendenz und
Alterung des Bindemittels. Trotz höchster |
|
Lichtechtheitsgrade der Pigmente
gibt es keine absolut lichtechten, über |
|
Jahre hinweg farbkonstanten
Lackierungen. |
Lösungsmittel |
Mehr oder weniger leichtflüchtige
Stoffe zur Lösung der filmbildenden |
|
Substanzen eines Lackes. Auf die
Zusammensetzung des Lösungsmittel- |
|
gemisches im Lack muss die zur
weiteren Verarbeitung benutzte Ver- |
|
dünnung abgestimmt sein. |
Luftfeuchtigkeit |
Die Atmosphäre kann eine von der
Temperatur abhängige Höchstmenge |
|
an Wasserdampf aufnehmen. Die
maximale Feuchtigkeitsaufnahme |
|
beträgt |
|
bei 20 °C 17,3 g/m3 Luft |
|
bei 10 °C 9,4 g/m3 Luft |
|
bei 0 °C 4,8 g/m3 Luft |
|
nimmt also mit sinkender
Temperatur ab. Wird diese Sättigungskonzen- |
|
tration überschritten, tritt der
Taupunkt ein. Das Verhältnis zwischen |
|
dieser maximalen zur absoluten
(d.h. zu einem bestimmten Zeitpunkt |
|
vorhandenen) Luftfeuchtigkeit
nennt man die relative Luftfeuchtigkeit. |
|
Beispiel: Zeigt an einem Tag bei
20 °C Lufttemperatur das Hygrometer |
|
eine relative Luftfeuchtigkeit von
70 % an, dann enthält die Luft (bei |
|
höchstmöglichen 17,3 g/m3) 12,5
g/m3 Wasserdampf. Fällt die Tempe- |
|
ratur plötzlich auf 10 °C ab, kann
die Luft nur noch 9,4 g/m3 Wasser- |
|
dampf tragen. Die
Sättigungskonzentration ist demnach überschritten, |
|
und das Wasser wird als Tau oder
Nebel ausgeschieden (s. Taupunkt). |
Matte Stellen |
(s. Glanzverlust) |
Melaminharze |
Durch Kondensation von Melamin und
Formaldehyd hergestelltes |
|
Kunstharz, insbesondere für helle,
vergilbungsfreie Einbrennlacke. |
Merkblatter |
Merkblatter und
Verarbeitungshinweise sind nach dem jeweiligen Stand |
|
der Technik erstellt. Sie gelten
fur den Normalfall und sollen beraten. Bei |
|
der Vielzahl der Verwendungszwecke
und Arbeitsbedingungen konnen im |
|
Einzelfall jedoch abweichende
Arbeitsverfahren zweckmasig sein, was der |
|
Verarbeiter prufen muss. Eine
Haftung fur etwaige, aus solchen Empfeh- |
|
lungen resultierende
Fehlergebnisse kann deshalb vom Lackhersteller nicht |
|
ubernommen werden. Empfohlen wird,
innerhalb eines Lackiersystems |
|
die in den Merkblattern
vorgeschlagenen Produkte eines Herstellers zu |
|
verwenden. |
Metalleffektlacke |
Pigmentierungen mit lasierenden
Farbstoffen und Zugabe von Aluminium- |
|
bzw. Bronzepulver ergeben
metallische Oberflacheneffekte. Metalleffekt- |
|
lacke lassen sich nur im
Spritzverfahren verarbeiten und ergeben je nach |
|
Spritztechnik unterschiedliche
Nuancen. Sattes Spritzen gibt dunklere, |
|
nebeln und trockenes Spritzen
ergeben hellere Effekte. Farbton und Effekt |
|
werden auch vom Bindemittel her
beeinflusst, deshalb sind absolut origi- |
|
nalgetreue Ausbesserungen nur mit
derselben Lacktype moglich, mit der |
|
die Originallackierung ausgefuhrt
wurde. |
Mischbarkeit |
Die Vertraglichkeit von
verschiedenen Lacken untereinander ist stets zwei- |
|
felhaft, es sei denn, vom
Lackhersteller wurde die Mischbarkeit ausdruck- |
|
lich bestatigt. Ebenso ist die
Vertraglichkeit von Lacken mit fremden Ver- |
|
dunnungen fraglich. Der
Lackhersteller stellt seinen Lack so ein, dass nach |
|
Zugabe der von ihm benannten
Verdunnung in der von ihm angegebenen |
|
Menge optimale Eigenschaften
resultieren. Durch falsche Verdunnung |
|
konnen sich die
Verarbeitungseigenschaften erheblich verschlechtern, die |
|
Qualitat kann sinken, es kann zu
Ausfallerscheinungen kommen. |
Mikron (ƒÊm) = |
Ein Mikron = 0,0000001 m, die in
der Wissenschaft gebrauchliche |
Mikrometer |
Maseinheit fur kleine Langen. Ein
Trockenfilm ist normal 30 . 50 ƒÊm, |
|
ein kompletter Lackaufbau 120 .
150 ƒÊm dick. |
|
Die Wellenlange des sichtbaren
Lichtes liegt zwischen 0,4 und 0,8 ƒÊm |
|
(s. Farbe). |
Nasen |
(s. Lauferbildung) |
Nitrocellulose |
Der aus Baumwolle oder Holz
gewonnene Zellstoff wird durch .Nitriereng |
|
(Behandlung mit
Schwefel-/Salpetersaure) zur Nitrocellulose, auch Kollo- |
|
diumwolle genannt, verarbeitet und
dient u.a. als Bindemittel zur Her- |
|
stellung von Nitrolacken, die
wegen ihrer geringen Fullkraft und hohen |
|
Pflegebedurftigkeit ihre Bedeutung
fur die Autolackierung immer mehr |
|
verlieren. In Kombination mit
Kunstharzen spielt die Nitrocellulose vor- |
|
nehmlich fur schnelltrocknende
Spachtel- und Grundmaterialien noch |
|
immer eine bedeutende Rolle. |
Nuancieren |
Das Ausmischen einer Farbe oder
das Nachtonen eines fertig gemischten |
|
Farbtones zur Angleichung an die
Altlackierung (s. Farbtonabweichungen). |
|
Nur gut aufgefuhrte Mischlacke
gleichen Typs verwenden. Nur aufge- |
|
spritzte, angetrocknete Muster bei
hellem Tageslicht, aber nicht bei direk- |
|
ter Sonneneinstrahlung
vergleichen. |
Oberflachenstorungen |
(s. Apfelsinenschaleneffekt,
Hochziehen, Lauferbildung) |
Orangenschaleneffekt |
(s. Apelsinenschaleneffekt) |
Oxidation, |
Reaktion eines Stoffes mit
Sauerstoff unter Bildung eines Oxids, z.B. die |
oxidative Trocknung |
Rostbildung bei Stahl oder die
Entstehung von Zinkoxid (Zinkeiweiß) bei |
|
der Oxidation von Zink. Ein
wichtiger Oxidationsvorgang für die Lackier- |
|
technik ist die Trocknung der
ölmodifizierten Kunstharzlacke durch Sauer- |
|
stoffaufnahme. Lufttrocknenden
Kunstharzlacken darf die Sauerstoffzufuhr |
|
nicht versperrt werden. Spritz-
und Trockenkabinen müssen gut be- und |
|
entlüftet sein. |
Passivieren |
In der Lackiertechnik die
korrosionshemmende Vorbehandlung metallischer |
|
Untergründe z.B. durch
phosphatieren. Wegen der notwendigen tech- |
|
nischen Einrichtungen zumeist dem
industriellen Bereich vorbehalten. Im |
|
Handwerksbetrieb durch die
Benutzung von metallreaktiven Grundierun- |
|
gen. |
Permeabilität |
Die Durchlässigkeit von
Trennwänden. Es gibt Stoffe, die sind für be- |
|
stimmte Substanzen nur in einer
Richtung durchlässig. Man spricht dann |
|
von Semipermeabilität. Lackfilme
sind in gewissem Maße wasserdampf- |
|
durchlässig. Der Wasserdampf
dringt langsam in den Lackfilm ein und |
|
entweicht im Normalfall genauso
langsam auch wieder, ohne eine Störung |
|
zu verursachen. Sind im
Gesamtaufbau jedoch irgendwo Salzreste vorhan- |
|
den, so wird hier der Wasserdampf
konzentriert. Durch den osmotischen |
|
Effekt kommt es dann zur
Ausbildung einer Blase, die den Lackfilm vom |
|
Untergrund abhebt. |
Peroxide |
Reaktionsfreudige, organische
Substanzen, die für den lacktechnischen |
|
Einsatz mit Weichmachern
phlegmatisiert werden, um sie als Härtepasten |
|
oder -flüssigkeiten für
Polyesterlacke leicht handhaben zu können. Per- |
|
oxide wirken ätzend auf die Haut
und Schleimhäute. Spritzer in die Augen |
|
mit 2%iger Natriumbicarbonatlösung
ausspülen und sofort einen Augen- |
|
arzt aufsuchen. Verschüttetes
Peroxid mit Putzlappen aufnehmen und |
|
diese im Freien verbrennen (s.
Katalysator und Polyesterharze). |
Pflege und Lackierung |
Regelmäßige Pflege dient der
Werterhaltung des Fahrzeuges, außerdem |
|
kann sie auch eine der
Voraussetzungen für die Erhaltung von Gewähr- |
|
leistungsansprüchen bei
eventuellen Korrosionsschäden und Lackmängeln |
|
an der Karosserie sein. Waschen
und Konservieren ist der beste Schutz |
|
vor schädlichen
Umwelteinflüssen. |
Phosphatierung |
Sehr dünne, passivierende,
haftungsverbessernde, feinkristalline Schutz- |
|
schicht durch chemische Behandlung
mit Phosphorsäurelösung, die sich |
|
an die Entfettungsbäder anschließt
und mit gründlichen Wasserspülungen |
|
beendet wird. Diesem Spülvorgang
mit vollentsalztem Wasser (s. Ionen- |
|
austauscher) kommt erhebliche
Bedeutung zu, weil die ggf. auf der Phos- |
|
phatierungsschicht
zurückbleibenden Spuren löslicher Salze die Ursache |
|
späterer Bläschenbildung sein
können. |
Pigment |
Bezeichnung für nicht lösliche
Farbkörper, im Gegensatz zu den löslichen |
|
organischen Farbstoffen. |
Polyesterharze, |
An sich ein Sammelbegriff, unter
den zahlreiche Kunstharze fallen. Man |
ungesättigte |
versteht darunter jedoch bestimmte
ungesättigte Polyester, die u.a. als |
|
füllstarkes Bindemittel für
Grundmaterialien und Lacke verwendet werden. |
|
Als Lösungsmittel dient Styrol,
das im Zuge der Polymerisation zum Fest- |
|
körper-Bestandteil des Lackfilms
wird, der deshalb unter dem Einfluss |
|
eines Katalysators nahezu ohne
jeden Substanzverlust erhärtet. Der Kata- |
|
lysator, als Härterpaste oder
-flüssigkeit geliefert, besteht aus in Weich- |
|
machern dispergierten bzw.
gelösten organischen Peroxiden. (Vorsicht, |
|
wirkt ätzend auf Haut und
Schleimhäute.) Die bei der Reaktion sich bil- |
|
dende Wärme dient der
Beschleunigung des Härtungsvorganges. Deshalb |
|
härten dicke Schichten besser als
dünne und wirken niedrige Raumtem- |
|
peraturen verzögernd. Nötigenfalls
kann die Reaktion durch Strahler oder |
|
Ofen in Gang gebracht oder
beschleunigt werden. Sauerstoff ist nicht |
|
erforderlich. |
Polymerisation |
Die chemische Reaktion mehrerer
gleich- oder verschiedenartiger Stoffe |
|
miteinander, wodurch
Molekülvergrößerung eintritt, die sich durch Vis- |
|
kositätszunahme auswirkt und
schließlich zur Unlöslichkeit führt. |
Polyurethanlacke = |
Zweikomponentenlacke, die durch
Reaktion ihrer beiden Komponenten |
PUR-Lacke |
(Stammlacke und Härter) zu
außerordentlich widerstandsfähigen Lack- |
|
filmen aushärten. Sie werden dort
eingesetzt, wo höchste Ansprüche an |
|
die Lackierung gestellt werden,
sowohl mechanischer Art als auch che- |
|
mischer Art. Sie sind weitgehend
resistent gegen Einflüsse von Säuren, |
|
Laugen, Fetten, Dämpfen und vielen
Chemikalien. Das Einsatzgebiet die- |
|
ser Lacke liegt hauptsächlich im
Nutzfahrzeugbereich und bei den Fahr- |
|
zeugen der öffentlichen
Verkehrsmittel. |
Potlife |
(s. Topfzeit) |
Primer |
Von den angelsächsischen Ländern
übernommener Ausdruck für Grun- |
|
dierung, die erste
haftungsvermittelnde Schicht auf dem Untergrund |
|
(s. Washprimer und
Reaktionsprimer). |
Pulverlacke |
Pulverlacke sind
lösungsmittelfrei. Sie werden ähnlich dem elektrostati- |
|
schen Lackieren in einem
elektrostatischen Feld aufgetragen und haften |
|
infolge der elektrischen Aufladung
auf dem Werkstück, bis das Aufschmel- |
|
zen im Einbrennofen bei 150 °C bis
230 °C erfolgt. Vorbeigesprühter |
|
Pulverlack wird aufgefangen und
zur erneuten Verwendung aufbereitet, |
|
also praktisch 100%ig ausgenutzt.
Weitere Vorteile: Keine Lösungsmittel- |
|
dämpfe (Gesundheits- und
Umweltschutz). Keine Feuergefahr. Hohe, |
|
gleichmäßige Schichtdicken in
einem Arbeitsgang. |
PUR-Integralschaum |
Kunststoffteile auf Basis
Polyurethanschaum werden häufig in Front- oder |
|
Heckpartien bei
Fahrzeugkarosserien eingesetzt. Für das Lackieren dieser |
|
Teile wird der Einsatz eines
elastifizierenden Zusatzes empfohlen. |
Quellung |
Die Aufnahme von Flüssigkeiten in
Lackfilmen. Die Quellfähigkeit von |
|
hochwertigen Autolacken muss
möglichst gering sein. |
RAL |
Geschützter Kurzname des
(Reichs-)Ausschusses für Lieferbedingungen |
|
und Gütesicherung beim Deutschen
Normenausschuss (DNA). Neben |
|
zahlreichen Begriffs- und
Qualitätsbestimmungen für Anstrichstoffe ist für |
|
den Lackhersteller und
-verbraucher die Rationalisierung durch Normung |
|
einer beschränkten Auswahl stets
gleich bleibender Farben, niedergelegt |
|
im Farbregister RAL 840 HR, von
besonderer Bedeutung. |
Reaktionsprimer |
(s. Haftungsmängel und
Passivieren) Durch chemische Reaktion der in |
|
der Zusatzlösung enthaltenen
Phosphorsäure (s. Topfzeit) mit der Metall- |
|
oberfläche (Bildung einer
Eisenphosphatschicht) und Reaktion der Be- |
|
standteile untereinander, wird
eine ausgezeichnete Verbindung mit dem |
|
Untergrund erzielt. Das
Zinkchromat in der Pigmentierung vermittelt |
|
einen hervorragenden
Korrosionsschutz, der auch bei kleinen Verletzun- |
|
gen des Lackfilms, z.B. durch
Steinschlag, das gefürchtete Unterrosten |
|
in der Nähe der Schadstellen
verhindert. |
Reflow-Verfahren |
Wird durchgeführt mit
thermoplastischen Acrylharzlacken. Die aufge- |
|
brachte Lackierung wird zunächst
bei 80 – 90 °C vorgetrocknet, danach |
|
können notwendige Korrekturen
vorgenommen werden, wie z.B. Aus- |
|
schleifen von Staubkörnern oder
Entfernen von Läufern. Anschließend |
|
wird die Lackierung bei 120 – 140
°C noch einmal so weit verflüssigt, |
|
dass guter Verlauf eintritt.
Reflow-Lacke härten durch den Einbrennvor- |
|
gang nicht aus, d.h., sie
erweichen durch wiederholte Erwärmung auch |
|
wieder. In der Reparaturwerkstatt
bedürfen diese Reflow-Lackierungen |
|
besonderer Beachtung. Es stehen
jedoch geeignete Reparatursysteme |
|
zur Verfügung. |
Reinigen der |
Mühelos mit der preiswerten
Reinigungsverdünnung, die eine hohe Löse- |
Arbeitsgeräte |
fähigkeit besitzt. Besonders
wichtig ist die sofortige Reinigung der Spritz- |
|
pistole nach Verarbeitung von
Zweikomponentenlacken, insbesondere |
|
Polyester-Füller, weil eine
Erhärtung in der Düse die Reinigung erheblich |
|
erschwert und unter Umständen das
Gerät unbrauchbar macht. |
Reklamationen |
(s. Garantie) Die ständige,
sorgfältige Überwachung der Rohstoffe, Halb-und |
|
Fertigfabrikate macht materialbedingte
Fehllackierungen nahezu unmöglich. |
|
Deshalb die Ursache zunächst bei
den Verarbeitungsbedingungen suchen. |
|
Bei begründetem Verdacht eines
Materialfehlers erfordert die Überprüfung |
|
folgende Angaben, die der
Vertreter oder Händler entgegennimmt: |
|
1. Chargennummern des
beanstandeten Materials, |
|
ggf. unter Einsendung der
vorhandenen Reste. |
|
2. Zeitpunkt des Auftretens und
Art der Mängel. |
|
3. Genaue Bezeichnung aller
verwendeten Materialien einschließlich |
|
Verdünnungen. |
|
4. Datum der Lackierungen und
Trockenzeiten und -bedingungen. |
|
5. Ob und wie die Mängel bereits
beseitigt sind. |
|
Anhand der im Werk aufbewahrten
Standardbleche ist meistens eine |
|
genaue Rekonstruktion
möglich. |
Reversibel |
(= umkehrbar) Ausschließlich durch
Lösungsmittelverdunstung trocknende, |
|
filmbildende Stoffe nennt man
reversibel, denn sie lassen sich in ihren |
|
Lösungsmitteln wieder vollständig
auflösen. Hierzu zählen Spiritus- und |
|
Nitrolacke sowie die
thermoplastischen Acryllacke. Im Gegensatz dazu |
|
sind Öl-, Alkyd- und sonstige
Kunstharzlacke irreversibel, also nicht wie- |
|
der in ihren flüssigen Zustand
zurückzuführen. |
Rissbildung |
Meistens die Folge eines Verstoßes
gegen die Regel „nach oben fetter |
|
werdend“, entweder durch nicht
harmonisch aufeinander abgestimmte |
|
Produkte oder Materialien (s.
Aufrühren). Magerer oder zu stark verdünn- |
|
ter Lack und Füller auf zu fettem
Spachtel oder Haftgrund führt ebenso |
|
zum Reißen wie zu dick
aufgezogener Spachtel auf zu fettem oder noch |
|
nicht durchgetrocknetem
Untergrund. Der Einsatz falscher Materialien auf |
|
thermoplastischen Untergründen
kann ebenfalls zu Rissbildung führen. |
Rostschäden |
Sind an das Vorhandensein von
Lokalelementen gebunden. Sie liegen in |
|
der Praxis bei jedem technischen
Metall vor, welches Verunreinigungen in |
|
Form von Kohlenstoff, Silicium,
Mangan, Phosphor und Schwefel enthält. |
|
Zum besseren Verständnis muss man
sich eine Metalloberfläche als ein |
|
Mosaik aus kleinen, positiv und
negativ geladenen Lokalelementen vor- |
|
stellen, zwischen denen auf dem
ungeschützten Metall die Lokalströme |
|
ungehindert fließen, wenn ein
Elektrolyt, wie er durch Feuchtigkeit gebil- |
|
det wird, vorhanden ist. Dabei
löst sich an der Lokalanode laufend Metall |
|
auf und wird in eine
Metallverbindung übergeführt. Diese Korrosions- |
|
ströme zu verhindern, ist Sinn der
passivierenden Schutzschichten durch |
|
Phosphatieren bzw. durch Anstriche
mit Reaktionsprimer. |
|
Aufgrund der kathodischen
Schutzwirkung des Zinkchromats ist auch bei |
|
kleinen Verletzungen des
Anstrichfilms die umgebene Stelle vor Unter- |
|
rostung geschützt. Wichtig ist,
dass nach vorgenommener gründlicher |
|
Entrostung die Grundierung sofort
aufgetragen wird, ehe durch Elektro- |
|
lyten (= stromleitende
Flüssigkeiten) neue Korrosionsvorgänge eingeleitet |
|
werden können. |
Runzeln |
(s. Kräuseln) |
Salz |
Lacke wirken als halbdurchlässige
Membranen, d.h., sie lassen wohl |
|
reines Wasser, z.B. Tau oder
Luftfeuchtigkeit, in kleinen Mengen durch- |
|
treten, sperren jedoch Lösungen
den Rückzug. Befinden sich in dem oder |
|
unter dem Lackfilm Spuren
löslicher Salze, z.B. Verdunstungsrückstände |
|
des zum Schleifen benutzten
Leitungswassers, so bilden sich bei Einwir- |
|
kung von reinem Wasser auf die
Lackierung unter dem Film Salzlösungen, |
|
die einen beträchtlichen
osmotischen Druck ausüben. Sie haben das Be- |
|
streben, sich immer weiter zu
verdünnen, und das Ergebnis sind flüssig- |
|
keitsgefüllte Blasen, die
schließlich den Lackaufbau sprengen (s. Bläschen- |
|
bildung und Ionenaustauscher). Der
gründlichen Entfernung des Schleif- |
|
wassers und seiner Rückstände
kommt daher größte Bedeutung zu. |
Schleiffähigkeit |
Der hohe Aufwand an Zeit und
Schleifpapier macht den Wunsch nach |
|
schneller und leichter
Schleifbarkeit von Spachteln und Füllern verständ- |
|
lich, ohne dass die Qualität oder
der „Stand“ der Lackierung darunter |
|
leiden dürfen. Da mit der Alterung
die Härte zunimmt, ist die Ermittlung |
|
des günstigsten Zeitpunktes für
das Schleifen wichtig. |
Schleifpapier-Normen |
Die Nummerierung nach Korngrößen
ist nicht einheitlich genormt. So gibt |
|
es im US-Standard Unterschiede
zwischen Silicium-Carbid und Aluminium- |
|
oxid und zwischen der US-Norm und
dem europäischen FEPA-Mikromaß. |
|
Der nachstehenden Tabelle ist zu
entnehmen, dass letztere von Körnung |
|
240 an aufwärts um 1 – 2 Stufen
grober sind. Zur besseren Unterschei- |
|
dung wird (teilweise) bei
Anwendung der FEPA-Norm die Körnungsnum- |
|
mer mit einem P
gekennzeichnet. |
|
US-Standard |
|
SIC | Al.-Oxid | FEPA-Norm |
180 | 180 | P 180 |
220 | 220 | P 220 |
240 | – | P 240 |
– | 240 | P 280 |
280 | – | P 320 |
320 | 280 | P 360 |
– | 320 | P 400 |
360 | 360 | P 500 |
400 | 400 | P 600 |
|
Schrumpfen |
(s. Kräuseln) |
Sealer |
Zur Isolierung und Abdichtung
saugender und relativ poröser Unter- |
|
gründe. Sealer wird in dünner
Schicht aufgetragen. |
Sikkativ |
Sikkative sind
Trocknungsbeschleuniger. Sie sind Verbindungen von Me- |
|
tallen (z.B. Kobalt, Mangan, Blei)
mit organischen Säuren (Öl-, Harz-, |
|
Naphten-Säuren). Sie bewirken eine
beschleunigte Sauerstoffaufnahme |
|
oxydativ trocknender Lacke und
somit erhöhte Trocknungsgeschwindig- |
|
keit. Übersikkativierung führt zur
Trocknungsverzögerung und kann Ver- |
|
sprödung verursachen. |
Silikone |
Auf der Basis von Silikonharzen
aufgebaute Bindemittel zeichnen sich |
|
durch hohe Dauerwärmebeständigkeit
und Wetterfestigkeit aus. Der hohe |
|
Preis beschränkt den Einsatz auf
Spezialgebiete. Silikonöle finden Verwen- |
|
dung als Verlaufmittel,
Trennmittel und Antiausschwimmittel in Lacken, in |
|
Polituren und vielen
Pflegemitteln, für Hautsalben und für viele Produkte |
|
des täglichen Bedarfs, oft zum
Verdruss manches Lackierers, der diese |
|
Mittel als Ursache der
Kraterbildung beim Lackieren feststellen musste. |
Soft-Face und |
Elastische Kunststoffteile an
einer Automobil-Karosserie. In der letzten |
Soft-Back |
Zeit werden in zunehmendem Maße im
Front-, Heck- und Schwellerbe- |
|
reich Kunststoffteile eingesetzt.
Das Lackieren solcher elastischer Teile |
|
polymeren Ursprungs erfordert den
Einsatz spezieller Systeme und Pro- |
|
dukte (s.
PUR-Integralschaum). |
Sommer-Verdünnung |
Die auf Durchschnittstemperatur
abgestimmten Verdünnungen sind im |
|
Allgemeinen auch für hohe und
niedrige Werkstatt-Temperaturen aus- |
|
reichend. Für extrem hohe
Spritztemperaturen werden teilweise spezielle |
|
Verdünnungen angeboten, die den
höheren Temperaturen Rechnung |
|
tragen. |
Spezifisches Gewicht |
Das spezifische Gewicht gibt an,
wieviel mal schwerer ein Körper ist als |
|
Wasser. Das spezifische Gewicht
wurde bisher angegeben in Gramm pro |
|
cm3, z.B. 1,123. Nach den neuen
gültigen SI-Einheiten wird die Angabe |
|
in kg pro m3 gemacht, in unserem
Beispiel also 1123. |
|
Das spezifische Gewicht ist
wichtig für den Preisvergleich, wenn Ange- |
|
bote mal für Liter Lack und mal
für Kilogramm Lack gemacht werden. |
|
Mit Hilfe des spezifischen
Gewichtes lassen sich die Preise wie folgt |
|
umrechnen: |
|
Literpreis: spezifisches Gewicht x
1000 = Kilopreis |
|
Kilopreis x spezifisches Gewicht:
1000 = Literpreis |
Staub |
Der in den Vorbereitungsräumen
unvermeidliche Staub muss von der |
|
Spritz- und Trockenkabine fern
gehalten werden. Im Spritzraum soll leich- |
|
ter Überdruck vorhanden sein.
Türen mit Schaumgummi abdichten. Die |
|
Filter sind regelmäßig zu
erneuern. Boden feucht halten, Staub mit Hilfe |
|
von Staubfanglack und
Staubbindelack fixieren. Zum Spritzen vorberei- |
|
tete Flächen mit Staubbindetüchern
abreiben. Spritzraum nur mit fussel- |
|
freier Kleidung, z.B.
Antistatik-Overalls und Lackiermützen betreten. |
|
Heizkörper sauber halten.
Luftwirbel vermeiden. Staubeinfall vermindert |
|
nicht nur die Schönheit der
Lackierung, sondern bildet Fehlstellen, die zu |
|
erhöhter Empfindlichkeit
führen. |
Stippigkeit |
(s. Staub) Verunreinigungen des
Lackmaterials durch z.B. untergerührte |
|
Hautfetzen (s. Hautbildung),
abgesetztes, mangehaft aufgerührtes oder |
|
nicht mehr verteilbares Pigment
(s. Bodensatz), auch durch zu kalte |
|
Lagerung oder ungeeignete
Verdünnung entstandene Ausscheidungen |
|
wie Fäden oder Knötchen.
Sorgfältig sieben und vor Verwendung auf |
|
Brauchbarkeit prüfen. |
Taupunkt |
Tau kann z.B. auf Objekten
entstehen, die vom Freien oder aus kühleren |
|
Räumen in die wärmere Werkstatt
gebracht werden. |
|
Das zur Taubildung erforderliche
Temperaturgefälle ist um so kleiner, je |
|
größer die relative
Luftfeuchtigkeit ist. Nachstehende Tabelle nennt die |
|
Werte bei 20 °C
Spritztemperatur: |
|
Relative Luftfeuchte | Taupunkt | Temperaturgefälle |
50% | 8,6 °C | 11,4 °C |
70% | 14,1 °C | 5,9 °C |
90% | 18,2 °C | 1,8 °C |
95% | 19,1 °C | 0,9 °C |
|
|
Das zeigt, dass z.B. bei 20 °C
Werkstatt-Temperatur 90 % relative Luft- |
|
feuchtigkeit schon Tau entsteht,
wenn das Lackierobjekt um nur 1,8 °C |
|
kühler ist. Er ist optisch kaum
wahrnehmbar, aber kann doch zu erheb- |
|
lichen Lackierfehlern
(Haftungsmängel, Glanzminderung, Poren- und |
|
Bläschenbildung) führen (s.
Luftfeuchtigkeit). |
Topfzeit |
Ist die Dauer der
Verarbeitungsmöglichkeit von Zweikomponenten-Mate- |
|
rialien nach ihrer Vermischung mit
dem Härter. Meist zeigt sich das Ende |
|
der Topfzeit durch deutlichen
Viskositätsanstieg, der eine weitere Verar- |
|
beitung verhindert. Bei manchen
Produkten, z.B. Reaktionsprimern, ist |
|
kein deutlicher Viskositätsanstieg
zu bemerken. Halten Sie sich deshalb |
|
an die technischen Angaben der
Lackhersteller, um Fehllackierungen zu |
|
vermeiden. |
Thermoplastizität |
Überführung von Stoffen vom festen
in einen verformbaren Zustand durch |
|
Wärme. Lacktechnisch ermöglicht
die Thermoplastizität das Wiedererwei- |
|
chen von getrockneten
Acryllackierungen zur Erzielung glatt fließender, |
|
glanzverbesserter Oberflächen (s.
Acrylharzlacke und Reflow-Verfahren). |
Thixotropie |
Die Eigenschaft mancher Stoffe,
die im Ruhestand relativ hochviskos oder |
|
gelartig sind, sich durch
Energiezufuhr, z.B. Streichen, Schütteln, Spritzen, |
|
Rühren usw., zu verflüssigen.
Kommen sie dann erneut in den Ruhestand, |
|
nehmen sie wieder ihren
ursprünglichen Zustand an. |
Transportschutz- |
Ersatzteile werden zum
zeitweiligen Korrosionsschutz für die Zeit der An- |
grundierungen |
lieferung und Lagerung bis zum
Einbau werksseitig mit einer Grundierung |
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versehen, die häufig nicht als
Untergrund für den Lackaufbau geeignet |
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ist, sondern restlos entfernt
werden muss. In Zweifelsfällen ist ein Lö- |
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sungsmitteltest zu machen oder
aber die Grundierung sicherheitshalber |
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zu entfernen. |
Trockenes Spritzen |
Absichtliches oder fehlerhaftes
Spritzen mit gedrosselter Farbzufuhr, er- |
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höhtem Druck, zu dickem Lack oder
zu weitem Spritzabstand. |
Trocknungsmängel |
Bei oxidativ trocknenden Lacken
zumeist Folge zu hoher Schichtstärken |
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und raschem Oberflächenabschluss.
Bei Einbrennlacken durch unzurei- |
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chende Temperatur und
Einbrenndauer. (Im Einzelnen sind die Ursachen |
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bei den Stichworten Durchhärtung,
Filmdicke, forciertes Trocknen, Glanz- |
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verlust, Heißspritzen, Kräuseln,
Oxidation, Sommerverdünnung und Ver- |
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dünnungen nachzulesen.) |
Umweltfreundliche |
Der Begriff „umweltfreundliche
Lacke“ hat sich in den letzten Jahrzehnten |
Lacke |
für bestimmte Lacktypen etabliert.
Dabei ist zu beachten, dass „umwelt- |
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freundlich“ unter verschiedenen
Aspekten und Schwerpunkten definiert |
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werden kann. Die populärste
Betrachtungsweise bei Lacken betont als |
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erstes die Emissionen in die Luft
sowie Wasser und Boden und als zwei- |
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tes die toxikologische Komponente.
Emissionen stehen deshalb im Vor- |
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dergrund, weil das Lackieren
üblicherweise mit einem Transfermittel, dem |
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Lösemittel erfolgen muss, das es
erlaubt, den Lack auf die Oberfläche |
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des Substrates zu bringen.
Bezugspunkt zur Beurteilung der Umweltver- |
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träglichkeit ist der
konventionelle, lösemittelgelöste Lack, der einen Fest- |
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körper zwischen 10 und 50 %
besitzt und bei dem das Transfermittel |
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organische Lösemittel sind. |
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Unter diesen Gesichtspunkten sind
folgende Lacke im allgemeinen |
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Sprachgebrauch als
„umweltfreundlich“ eingestuft: |
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1. Festkörperreiche Lacke,
sogenannte High Solids |
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2. Wässrige Spritzlacke |
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3. Pulverlacke |
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High Solids |
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Die technische Definition von
High-Solid-Lacken ist nicht eindeutig und |
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unterscheidet sich stark zwischen
Europa und Nordamerika. In Europa |
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werden Lacke mit einem Festkörper
> 50 % gemeinhin als High Solids |
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eingestuft, während dies in
Nordamerika erst bei > 55 % erfolgt. |
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Wässrige Spritzlacke |
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Unter wässrigen oder auch
wasserbasierenden Lacken versteht man |
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Beschichtungsstoffe, die auf der
Basis von Dispersionen formuliert |
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werden. |
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Dies sind im Autoreparaturbereich
lufttrocknende Produkte wie |
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- wasserbasierende Primer |
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- wasserbasierende Füller |
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- wasserbasierende
Basislacke. |
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Darüber hinaus gibt es aber auch
mehrkomponentige vernetzende |
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Systeme wie |
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- wasserbasierende Klarlacke. |
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Im Großfahrzeug und industriellen
Bereichen arbeitet man überwiegend |
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mit vernetzenden Systemen. |
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Pulverlacke |
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Das Pulverlackieren ist ein noch
recht junges Lackierverfahren. Neben den |
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klassischen Anwendungsgebieten im
Bereich der Haushaltsgeräte und |
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Architektur sind zunehmend
Pulverbeschichtungen für Anbau- und Klein- |
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teile im Fahrzeugbereich, wie
Räder, Achs- und Chassisteile sowie in den |
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letzen Jahren auch in der
Automobilserienlackierung dazugekommen. So |
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schätzt man heute den Anteil des
Pulverlackes an Füllern und Klarlacken |
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bei der Serienlackierung auf ca. 5
%. |
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Slurry |
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Eine besondere Variante wassriger
Spruhlacke stellt die .Pulverslurryg |
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dar. Es handelt sich dabei um eine
losemittelfreie Dispersion von Pulver- |
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lacken in Wasser |
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einer Dosier- und Anlagentechnik
fur Flussiglacke. Zudem erlaubt diese |
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Technologie, kleinste
Pulverteilchen mit einem Durchmesser von etwa |
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3 ƒÊm in einer Dispersion stabil
zu halten. Diese Kornfeinheit ist notwen- |
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dig, um nur 35 . 45 ƒÊm dicke
Schichten mit gutem Verlauf applizieren |
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zu konnen. Diese Schichtdicken
reichen aus, um die notwendigen Ober- |
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flachen- und
Gebrauchseigenschaften sowie Bewitterungsbestandigkeit |
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im Automobilbau zu erzielen.
Dieses Lacksystem ist als Klarlack im |
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Automobilbau im Einsatz. |
Verbund |
Das Haftvermogen der einzelnen
Schichten eines Lackaufbaus aneinan- |
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der. Verbessert wird der Verbund
durch haftungsfordernde Zusatze und |
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leichtes Anlosen der
vorangegangenen Schicht. Verbundfordernd wirkt |
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das Schleifen. Verbundmindernd
wirken sehr harte Altlackierungen, nicht |
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durchgetrocknete Grundmaterialien
oder Feuchtigkeit (s. Abblattern und |
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Haftungsmangel). |
Verdunnungen |
Flussigkeiten, die das
Lackmaterial in Erganzung der vorhandenen |
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Losungsmittel in eine
verarbeitungsfahige Form versetzen. Von ihrer |
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Zusammensetzung hangt der Effekt
weitgehend ab, denn sie mussen |
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sowohl auf das Lackmaterial genau
abgestimmt sein als auch den Ver- |
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arbeitungsbedingungen einen
breiten Spielraum lassen. Die Verduns- |
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tungsgeschwindigkeit der
verschiedenen Losungsmittel einer Verdunnung |
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beeinflusst Verlauf, Anziehen,
Filmausbildung und Durchhartung. |
Verdunstungszahl |
Druckt die
Verdunstungsgeschwindigkeit von Losungsmitteln im Ver- |
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gleich zu Ather aus. Zu rasches
Verdunsten entzieht der Oberflache des |
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zu lackierenden Objekts Warme und
kann bei hoher Luftfeuchtigkeit zu |
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einem feinen Niederschlag auf der
Lackierung fuhren (s. Anlaufen). |
Vergilbung |
(s. Farbtonveranderungen) |
Verlaufstorungen |
(s. Apfelsinenschaleneffekt,
Kraterbildung, Lauferbildung und Ver- |
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dunnungen) |
Vermattung |
(s. Glanzverlust) |
Viskositat |
Zahigkeitsgrad einer Flussigkeit.
Zahflussige Lacke bezeichnet man als |
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hochviskos, dunnflussige Lacke als
niedrigviskos. Zur Messung dienen so |
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genannte Viskosimeter. Fur den
Verbraucher eignet sich am besten der |
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Auslaufbecher. Von deutschen
Herstellern gemachte Konsistenz-Angaben |
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beziehen sich meistens auf den
Auslaufbecher nach DIN 53211 mit einem |
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Dusendurchmesser von 4 mm, sofern
nichts anderes vermerkt ist. Sie |
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nennen die Zeit bis zur
vollstandigen Entleerung des Bechers in Sekunden |
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bei einer Messtemperatur von 23
‹C. Temperaturschwankungen konnen |
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erhebliche Abweichungen der
Messwerte ergeben. |
Vorbehandlung |
(s. Entfetten, Passivieren,
Phosphatierung, Washprimer) |
VOC |
= Volatile Organic Compounds
(fluchtige organische Bestandteile). Der |
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VOC-Wert bezieht sich auf das
spritzfertig eingestellte Lackmaterial. |
Washprimer |
Haftungsverbesserndes,
korrosionshemmendes Vorbehandlungsprodukt – |
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zumeist auf Zweikomponentenbasis
(s. Passivieren und Reaktionsprimer). |
Wasserflecken |
Ringförmige Eindrucke in einer
frischen Lackierung entstehen, wenn das |
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Fahrzeug zu früh Regen ausgesetzt
wird, bevor die oberflächlich trockene |
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(zu dicke) Lackschicht in ihrer
Gesamtheit durchgehärtet ist (s. Flecken- |
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bildung). |
Wasser-Härtegrade |
Maßeinheit dH (deutsche Härte). 1°
dH = 10 mg Calciumoxid im Liter |
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Wasser. Trinkwasser soll nicht
mehr als 30 ° dH haben. |
Wasserverdünnbare |
Man unterscheidet: |
Lacke |
a) In Wasser dispergierte Lacke
für die elektrophoretische Tauchgrundie- |
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rung. Der Vorteil liegt in der
Gleichmäßigkeit der Beschichtung, der |
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Lösungsmittelersparnis, der
Unbrennbarkeit mit dem Wegfall der Be- |
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lästigung durch
Lösungsmitteldämpfe (s. Elektrophorese). |
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b) Auf Basis einer speziellen
Kunstharzkombination hergestellte luft- und |
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ofentrocknende, wasserverdünnbare
Lackprodukte, die als Decklack, |
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Chassislack oder Grundierung im
Automobil- und Nutzfahrzeugbereich |
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eingesetzt werden. |
Winterschäden |
Folgen erhöhter Beanspruchung
durch Wechselwirkung von Kälte und |
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Wärme, Witterungseinflüssen,
Straßenstreugut, Splitt und Auftausalzen. |
Zündgruppe |
Der Zündpunkt, nicht zu
verwechseln mit dem Flammpunkt, ist die |
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Selbstentzündungstemperatur der
Dämpfe einer brennbaren Flüssigkeit. |
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Sie liegen für Autolacke und ihre
Lösungsmittel sehr hoch. |
Zweikomponenten- |
Produkte, die aus einem
Stamm-Material und einem Wirkstoff (Härte- |
Werkstoff |
zusatz) bestehen. Durch die kurz
vor der Verarbeitung erfolgende Ver- |
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mischung der beiden Komponenten
wird eine chemische Reaktion in |
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Gang gesetzt, die zur Aushärtung
führt. Die Mischung muss innerhalb |
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einer bestimmten Zeit verarbeitet
werden (s. Topfzeit). |
Zweischicht- |
Durch Überspritzen eines
Metallic-Basislackes mit Klarlack werden |
Metalleffekt- |
besonders brillante,
glanzbeständige und dauerhafte Metalleffekt- |
lackierungen |
Lackierungen erzielt. |